Review< Zurück 23.06.2009
Von Ahmed Abdalla
Freunde und Fans von der „Tanz der Teufel“ Trilogie dürfen sich freuen: Der Meister des unterhaltsamen Horrors, Sam Raimi, ist nach 16 Jahren Horrorabstinenz wieder zurück in seinem Lieblingsgenre. Willkommen zurück und wir wollen mehr.
Nach 16 Jahren Abstinenz und einer erfolgreichen Spider Man Trilogie, feiert Sam Raimi ein gelungenes Comeback im Horrorgenre. Die Zutaten für sein Erfolgsrezept des Horrors sind eine wunderschöne und emotional überzeugende Hauptdarstellerin, eine abgrundtief hässliche Zigeunerin und eine alter Fluch. Diese 3 Ingredienzien werden 100 Minuten lang vermischt, delikat mit Schockeffekten abgeschmeckt und fertig ist ein Oldschool Horrorfilm der Extraklasse. Auch wenn Drag me to Hell nicht wirklich an den Kult Film Tanz der Teufel (1981) herankommt, schafft er es doch zu schockieren und so zu überzeugen.
Christine Brown (Alison Lohman) ist eine aufstrebende Kreditberaterin mit einem süßen, sie über alles liebenden Freund (Justin Long). Das Leben der ehemaligen Schweinekönigin wäre perfekt, wenn sie der alten Mrs Ganush (Lorna Raver) eine Kreditverlängerung gewährt hätte. Aber nein, Christine muss sich in ihrem Job beweisen und verneint der Frau den Kredit. Die alte Zigeunerin belegt darauf hin Christine mit dem Lamia Fluch. Der Lamia ist ein Dämon, der die verfluchte Person 3 Tage lang heimsucht, bevor er sie mit sich in die Hölle zieht. Christine sucht Rat und Hilfe bei dem Wahrsager Rham Jas (Dileep Rao), doch auch er scheint machtlos gegen die Macht des Lamia. Christine hat nur eine Chance den Lamia los zu werden, doch die Zeit wird knapp.
Drag me to Hell ist ein extrem kurzweiliger Film, da seine Schockeffekte sehr gut platziert sind. Er überzeugt darüber hinaus durch seine unvorhersehbare Vorhersehbarkeit. Es scheint fast so, als würde Sam Raimi genau wissen was wir sehen wollen - doch er lässt sich die Zeit um die Spannung bis zum Maximum hinauszuzögern, ehe er dann zuschlägt. Dann überrascht er uns wieder mit völlig unerwarteten Schockern, die einem das Popcorn aus der Hand fallen lassen.
Sam Raimi meinte in einem Interview, dass Blut- und Gewaltorgien, wie er sie in Tanz der Teufel zelebriert hat, heute Fehl am Platz sind. die Zuschauer verlangen nach universelleren, tiefgründigeren Sachverhalten - wie zum Beispiel ob es ein Leben nach dem Tod gibt. Diese Frage steht bei Drag me to Hell ganz klar im Vordergrund. Auch wenn der Film sich nicht scheut, literweise Blut herum zu spritzen, ist die größte Angst doch die Furcht davor für ewig in der Hölle zu schmoren. Doch was ist man bereit zu tun um sich von dieser Angst zu befreien?
Drag me to Hell überzeugt auf allen Ebenen. Er ist unterhaltsam, witzig, schockierend, grusselig, tiefgründig und kurzweilig. Drag me to Hell wird zwar nicht als Meilenstein in die Horrorchronologie eingehen, schafft es aber dennoch das Genre mit einem neuen Geist wieder zu beleben.
Meine Wertung: |
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